Wenn Führungskräfte auf Potenziale, nicht auf Defizite sehen …

… dann kann Großartiges entstehen!

Bisher wurde ich von Unternehmen oft als Sprachcoach für zugewanderte Fachkräfte hinzugezogen, wenn die Zusammenarbeit im Team – durch Kommunikationsschwierigkeiten – belastet war.

Letzte Woche konnte ich einen ganz anderen Prozess beginnen: Das Unternehmen ist vollkommen begeistert von der zugewanderten Fachkraft. Die traut sich aus Sicht von Kolleginnen und Vorgesetzten aber viel zu wenig zu.

Meine Aufgabe: Die zugewanderte Fachkraft, die sich sprachlich noch nicht souverän genug fühlt, bei der Bearbeitung der von ihr empfundenen Defizite zu unterstützen.

Nach unserem Zielklärungsgespräch haben wir einen wunderbaren Einstieg gefunden: Weil man die sprachliche Handlungsfähigkeit am besten durch die Praxis erwirbt und ausbaut, wird mein Sprachcoachee nun eine neue berufliche Herausforderung übernehmen.

Das aber nicht allein! Sie wird im Tandem mit einem Kollegen arbeiten, dem als Berufsanfänger all die Erfahrungen fehlen, die sie mitbringt. Er bringt aktuelles Wissen direkt von der Uni mit, seine Deutschkenntnisse und Vertrautheit mit dem deutschen Kontext. Sie bringt langjährige Arbeitserfahrungen und Branchenkenntnisse mit – und allgemeinsprachliche Deutschkenntnisse, die auf hohem Niveau sind.

Als Sprachcoach entlaste ich den Prozess, in neue Aufgaben hereinzuwachsen. – So ist meine Coachee am Arbeitsplatz nicht die „Deutschlernerin“, sondern die erfahrene Kollegin, die hin und wieder bei seltenen Ausdrücken und Wörtern nachhakt.

Mit dem Geschäftsführer haben wir vereinbart, regelmäßige Zwischenbilanzgespräche zu führen, bei denen wir aus unseren Perspektiven die Frage beantworten können: „Woran merke ich, dass X im Sprachcoaching ist? Was ist jetzt anders?“ Und gemeinsam können wir das Zwischenziel für die folgende Etappe entwickeln.

In diesem Unternehmen beobachte ich das, was meine Partnerin bei Deutsch im Job, Christiane Carstensen, immer wieder hervorhebt: „Deutschlernen am Arbeitsplatz ist Teamwork!“